Vermögensschadenhaftpflichtversicherung

Vermögensschadenhaftpflichtversicherung: Umfassender Schutz bei Beruflichen Fehlern

Fehler können teuer werden – in vielen Berufen sind sie nicht nur ärgerlich, sondern können auch den finanziellen Ruin bedeuten. Die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung bietet umfassenden Schutz für Unternehmen vor den finanziellen Folgen von beruflichen Fehlern, einschließlich Beratungsfehlern, Fehlentscheidungen und anderen misslichen Situationen in der Dienstleistung.

Unser Tipp: Die einschlägigen Normen (Haftungsgrundlagen) sehen keine Haftungsbegrenzung vor. Daher raten wir, sich nicht an den Mindestversicherungssummen der jeweiligen Pflichtversicherungen einzelner Berufsgruppen zu orientieren, sondern das individuelle Schadenszenario als Grundlage bei der Ermittlung der Versicherungssumme zu betrachten. Außerdem ist es wichtig, auf eine ausreichende Jahresmaximierung der Versicherungssumme zu achten. Bei Personen, die erstmalig über eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung nachdenken, empfehlen wir aufgrund des Verstoßprinzips in der Vermögensschadenhaftpflicht auch die Möglichkeit einer Rückwärtsversicherung in Betracht zu ziehen

Aufgrund der Komplexität dieser Versicherungssparte (gilt auch für die D&O– und Cyberversicherung) empfehlen wir, sich beim Abschluss oder Überprüfung bestehender Policen unbedingt an einen sachkundigen Berater mit entsprechender Qualifikation zu wenden.

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Absicherung bei Beruflicher Verantwortung

Wer im Kundenauftrag Entscheidungen trifft oder Dienstleistungen erbringt, trägt eine hohe Verantwortung. Dies gilt insbesondere für Berufe wie Notare, Rechtsanwälte, Steuerberater, Unternehmensberater oder Architekten, aber auch für die IT-Branche, Werbeagenturen oder Unternehmen in der Medienbranche. Fehlerhafte Dienstleistungen können zu erheblichen Vermögensschäden führen. Die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung schützt Sie vor finanziellen Folgen, die weder Personen- noch Sachschäden sind.

Typische Schadensfälle

  • Versäumte Fristen: Ein Steuerberatungsunternehmen übersieht ein wichtiges Schreiben. Der Mandant erleidet dadurch einen nachweisbaren Schaden von 18.000 Euro.
  • Werbefehler: Eine Werbeagentur macht einen teuren Fehler bei einer Preisangabe in einer Kampagne, was zu einer Schadenersatzforderung von 250.000 Euro führt.
  • Dokumentenverlust: Ein Bestattungsunternehmer verliert wichtige Dokumente, deren Wiederbeschaffung 3.000 Euro kostet.
  • Übersetzungsfehler: Ein Übersetzungsbüro verursacht durch einen Fehler Kosten von über 80.000 Euro für einen Nachdruck.
  • Fehlerhaftes Exposé: Ein Immobilienmakler vermittelt versehentlich ein ungeeignetes Grundstück, was beim Käufer zu erheblichen Vermögensschäden führt.
  • Falsche Beratung: Ein Unternehmensberater wird fälschlicherweise für den Konkurs eines Unternehmens verantwortlich gemacht. Die Versicherung übernimmt die Abwehr der unberechtigten Ansprüche.

Zielgruppen für die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung

Diese Versicherung ist besonders wichtig für:

  • Betriebe und Personen, die Kundenaufträge platzieren (z. B. Werbeagenturen)
  • Fachleute, die Auskünfte oder Rat erteilen (z. B. Unternehmensberater)
  • Personen, die beurkunden (z. B. Notare)
  • Verwalter von fremdem Vermögen (z. B. Hausverwalter, Insolvenzverwalter und Testamentsvollstrecker)
  • Vermittler von Verträgen (z. B. Immobilienmakler)
  • Sachverständige, die Gutachten erstellen (z. B. Energieberater)
  • IT-Unternehmen

Versicherte Leistungen

Die Versicherung deckt Vermögensschäden Dritter ab, die durch fehlerhaftes Handeln, Beratungsfehler, unrichtige Auskünfte oder Fristversäumnisse entstehen. Versichert sind echte Vermögensschäden, die weder Sach- noch Personenschäden darstellen. Auch die Abwehr unberechtigter Ansprüche ist Teil des Versicherungsschutzes.

Nicht versicherte Risiken

Nicht abgedeckt sind Personen- und Sachschäden sowie Vermögensschäden durch Vorsatz, wissentliche Pflichtverletzungen und Veruntreuungen.

Ermittlung der Versicherungssumme

Die Versicherungssumme sollte so gewählt werden, dass sie den höchstmöglichen Schaden abdecken kann. Eine genaue Risikoanalyse ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Versicherungssumme ausreichend ist.

Leistungen im Schadensfall

Im Schadensfall übernimmt der Versicherer berechtigte Ansprüche bis zur Höhe der Versicherungssumme. Zudem werden Kosten für die Schadenabwicklung und Rechtsverteidigung getragen. Unberechtigte Ansprüche werden vom Versicherer abgewehrt.

Unterschied zur D&O-Versicherung:

Der Hauptunterschied zwischen einer D&O-Versicherung (Directors and Officers) und einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung liegt im Versichertenkreis und der Art des Risikos:

  • D&O-Versicherung: Deckt die persönliche Haftung von Führungskräften (z.B. Vorständen, Geschäftsführern) ab, wenn sie im Rahmen ihrer Tätigkeit Entscheidungen treffen, die zu finanziellen Schäden für das Unternehmen oder Dritte führen.
  • Vermögensschadenhaftpflichtversicherung: Versichert Unternehmen oder Berufsgruppen (z.B. Rechtsanwälte, Steuerberater) gegen Schäden, die durch berufliche Fehler entstehen und das Vermögen Dritter betreffen.

Beide Versicherungen schützen vor finanziellen Schäden, richten sich aber an unterschiedliche Zielgruppen.

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Zusätzliche Absicherungen

Für erweiterten Schutz bieten sich zusätzliche Versicherungen an, wie die Betriebshaftpflichtversicherung, die auch für Personen- und Sachschäden aufkommt, als auch die D&O-Versicherung.